Chinas wachsende sicherheitspolitische Rolle in Afrika

Der Diskurs über die chinesisch-afrikanischen Beziehungen ist nach wie vor in erster Linie von Chinas wirtschaftlichen Aktivitäten und Bestrebungen geprägt. China arbeitet jedoch seit mehr als einem Jahrzehnt daran, sich als ernstzunehmender sicherheitspolitischer Akteur auf dem afrikanischen Kontinent zu etablieren und hat bereits bedeutende Fortschritte erzielt. Alles deutet darauf hin, dass China einen systematischen Ansatz für ganz Afrika verfolgt, der Waffenlieferungen und Militärdiplomatie ebenso einschließt wie den Einsatz in Friedensmissionen und die Beteiligung an militärischer Ausbildung. 

Analysten und politische Entscheidungsträger verfolgen diese Entwicklungen mit großer Aufmerksamkeit. Es gibt jedoch nach wie vor nur wenige Primärdaten, die diesen spezifischen Aspekt der chinesisch-afrikanischen Beziehungen beleuchten.

Vor diesem Hintergrund leistet die neue gemeinsam von der Konrad-Adenauer-Stiftung und MERICS erarbeitete Studie "China’s growing security role in Africa: Views from West Africa, Implications for Europe" einen wichtigen Beitrag: Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung skizziert Autor Tom Bayes Chinas wachsende Sicherheitsaktivitäten in Afrika, deren Hintergrund und Ziele, die Wahrnehmung westafrikanischer Akteure sowie die Implikationen für Europa.

Die Studie wurde am 16. Juli 2020 in einem Web Seminar von Tom Bayes vorgestellt und mit Markus Koob (MdB), Thomas Schiller (Leiter KAS Regionalprogramm Sahel) und Anna Wasserfall (KAS Referentin Westafrika/Sicherheit) diskuiert. Eine Aufnahme des Web Seminars können Sie auf dieser Seite oder hier sehen.

Die Studie ist in englischer Sprache und kann als pdf heruntergeladen werden. Sie können die Executive Summary und Policy Recommendations auch online lesen.